PFD Landkreis Görlitz
Förderperiode 2022

jungeVHS: Starke Schule

Die Volkshochschule Dreiländereck widmete sich im Projekt "Starke Schule“ Problemen von Schüler:innen, die sich besonders während der Corona-Pandemie der vergangenen Jahre noch verstärkt haben. Neben Stress und Streit in der Schule oder im familiären Umfeld, ist Mobbing im Klassenverband einer der wichtigsten Auslöser psychischer Erkrankungen. Auch rassistische Äußerungen nehmen in den Schulen zu. Das Internet als Mobbing-Medium hat während Corona einen starken Anteil daran gehabt. Das fahrbare Klassenzimmer der Volkshochschule machte sich auf den Weg in verschiedene Einrichtungen und hat dort, nach einem thematischen Film zu den eben beschriebenen Themengebieten eine geleitete Diskussion mit den anwesenden Schüler:innen durchgeführt, um einen Reflektionsprozess in der Schülerschaft in Gang zu bringen. Damit konnte einem vermeintlichen „Anderssein“ zwischen Opfer und Täter entgegengewirkt werden, um das tolerante Miteinander zu fördern. Das Projekt als präventives, außerschulisches Angebot trägt die Werte Vielfalt und Toleranz in den ländlichen Raum des Landkreises.

Gesprächskreise im Gespräch

Um politische Teilhabe zu stärken, müssen Menschen ins Gespräch kommen - und das möglichst auf unterschiedlichen Kanälen. Aus diesem Grund rufte die Radioinitiative Dreiländereck e.V. das Projekt „Gesprächskreise im Gespräch“ ins Leben. Über das Medium Radio entstanden mehrdimensionale Kommunikationsräume, die als Gesprächsraum für aktuelle gesellschaftliche und politische Themen zur Verfügung standen.

Nicht erst seit Corona haben sich über den Landkreis Görlitz verteilt von Bürgern initiierte Gesprächskreise gebildet, die über die aktuelle Situation debattieren. Eine Vernetzung dieser vertrauten Kleingruppen konnte mit Hilfe dieses Projektes stattfinden, bei gleichzeitiger fachlicher Moderation der Diskussionen.

Ziel war es, neben der Bereitstellung von Dialogräumen, durch das Projekt der Streuung von Fake News entgegenzuwirken, ebenso wie ein Gegengewicht zur den Netzinhalten rechter und populistischer Akteure zu schaffen, die sich rasant ausgebreitet haben.

Zusammenhalt Inklusive

Der „Peoples Theater e.V.“ führte an der Grundschulen in Bad Muskau Workshops zu den Themen Vorurteile und Ausgrenzung durch. Hierbei wurden die Themen altargerecht aufgearbeitet und in einem Mini-Drama aufgeführt. Der dargestellte Konflikt wird vor der Eskalation allerdings abgebrochen und im Anschluss wurde die Szene mit den Lösungsideen der teilnehmenden Kinder von diesen umgeschrieben. Manchmal werden auch Schüler:innen als Schauspieler:innen eingesetzt um die eigenen Ideen im Stück mit den Schauspieler:innen auszuprobieren. Gemeinsam entwickelten die Teilnehmenden dadurch Kommunikations- und Konfliktfähigkeiten und trainierten Werte wie Mitgefühl, Empathie, Zusammenhalt und Zivilcourage.

Mit einem interaktive Programm wurden theoretische Themen emotional erlebbar. Der Peer-to-Peer Ansatz des Projektes sensibilisierte die Schüler:innen für extremistische Einstellungen und gab gleichzeitig konkrete Handlungsstrategien mit auf den Weg, um Konflikte gewaltfrei auch außerhalb der Schule zu lösen.

Löbauer Stadtspiel

Nach dem erfolgreichen Stadtspiel im vergangenen Jahr, lud der CVJM Löbau e.V. erneut zu einer digitalen Erkundungstour durch das Stadtgebiet von Löbau ein. Besonders Kinder und Familien aus sozialen Einrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften sollten zur Teilnahme motiviert werden.

Gemeinsam gingen sie mit einer App auf Erkundungstour durch die Stadt und besuchten dabei verschiedenen soziale und kulturelle Einrichtungen. Dort gilt es verschiedene Aufgaben zu lösen, um Trophäen zu sammeln. Am Ende zur Siegerehrung trafen sich alle Teilnehmenden an der Musikschule Löbau um bei Musik den Abend ausklingen zu lassen.

Mit dem Projekt wollte der Verein zu einer nachhaltigen Zusammenarbeit mit Aktiven in Löbau anregen und die Vernetzung bestehender Akteur:innen festigen, um möglichst kein Angebot ungenutzt zu lassen.

Der Friedersdorfer Kinderrat

In der Gemeinde Markersdorf hat sich im Frühjahr 2022 ein Rat von Kindern im Alter zwischen 6 und 12 Jahren gefunden, der als Sprachrohr der jungen Gesellschaft vor Ort dienen soll. Die Kinder dachten gemeinsam über ihren Wohnort nach und formulierten Wünsche für die Zukunft; sie besuchten die Gremien der Gemeinde und übten Abstimmungen und Diskussionen. Dabei wurdendie Kinder durch Fachkräfte in Kooperation mit dem Ortschaftsrat Friedersdorf begleitet und unterstützt. Im Projekt wurden die Kinder nur praktisch tätig und planten die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen im Ort, wie Müll sammeln, und begannen mit dem Aufbau eines Treffpunktes für Kinder- und Jugendliche im Dorf, in enger Abstimmung mit den Gemeinderäten.

Ziel war es, dass mit Hilfe von Beteiligungsmöglichkeiten Kindern und Jugendlichen in einer vielfaltsbewussten Zusammenarbeit von Anfang an ein Miteinander (er)leben, in dem jeder Einzelne/jede Einzelne mit all seinen/ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften gelichermaßen wertgeschätzt und gehört wird.

Herbstfest Dürrhennersdorf

Musik verbindet die Kulturen und alle Altersgruppen. In 2022 mit dem Heimat- und Naturfreunde Waldhaus e.V. auch in Dürhennersdorf. Bei der „Herbstmucke im Park“ trafen sich Musiker:innen aus Polen und Deutschland zum gemeinsamen musizieren. Über das Medium Musik wurde der Austausch zwischen den Kulturen hergestellt: jeder konnte mit seinem oder ihrem Instrument mitmachen und auch Menschen ohne Vorkenntnisse waren herzlich eingeladen sich am musizieren zu beteiligen. Zusätzlich gab es noch einen musikalischen Workshop mit Dozenten aus Polen und Deutschland, sowie am Abend ein gemeinsames Konzert von Bands aus beiden Ländern.

Ziel war es, gemeinsam zu musizieren und dabei ins Gespräch zu kommen, um ganz nebenbei das Bewusstsein für kulturelle, sprachliche oder religiöse Verschiedenheiten zu fördern und so die interkulturelle Kompetenz jeden Einzelnen zu stärken - Interkulturalität als Bereicherung erlebbar machen.

NaturRäume schaffen

Die Bewohnenden der Gemeinschaftsunterkunft für Menschen mit Fluchterfahrungen in Löbau wollten gemeinschaftlich ihren Außenbereich umgestalten. Durch die Umgestaltung des Außengeländes werde es künftig mehr Möglichkeiten geben, sich aktiv zu beteiligen. Neben den gärtnerischen und handwerklichen Fähigkeiten werden auch soziale Kompetenzen wie Selbstständigkeit und Teamfähigkeit sowie Verantwortungsbewusstsein bei den Teilnehmenden gefördert.

Gemeinsam wurde ein Garten als ein Ort, an dem den Bewohnenden der Bezug zur Natur bewusst gemacht werden und sie durch das eigene Handeln und Erleben wichtige Zusammenhänge in der Natur erlernen können, geschaffen. Dabei wurden die Bewohnenden vom DRK Kreisverband Löbau e.V. unterstützt und begleitet.

Ziel war es, einen Raum zu schaffen, der für alle Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zugänglich ist und der es ermöglicht, besser in Austausch mit anderen Mitmenschen zu kommen, um so die Lebenszufriedenheit in der Gemeinschaft zu stärken.  

FEUJER: Leben-Kultur-Mitgestalten

Kinder und Jugendliche wirkten aktiv bei der Gestaltung von lokalen Feierlichkeiten mit. Gemeinsam konnten sie eigene Themen einbringen und so generationsübergreifende Partizipation im Gemeinwesen (er)leben. So übernahmen die Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 29 Jahren eine Verantwortung für das gesellschaftliche Zusammenleben in ihrer Gemeinschaft. Begleitet wurden sie dabei von professionellen Feuerartist:innen und dem Kraut & Rüben e.V. aus Zittau.

In verschiedenen Workshops haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Feuertanz- und Jonglage Tools aus der Artistik kennenzulernen und auszuprobieren. Mit der Unterstützung von engagierten Eltern wurden zum Beispiel Kostüme für die Show hergestellt, in denen die Kinder und Jugendlichen ihre erlernten Kunststücke der Gemeinde vorführen. Hier konnten die Teilnehmenden durch ihren eigenen Programmpunkt direkt das kulturelle Leben der Region mitbestimmen und durch das eindrucksvolle Feuerprogramm in den positiven Fokus der allgemeinen Gesellschaft rücken. Im Rahmen des feuerpädagogischen Projektes erfahren die Teilnehmenden Selbstwirksamkeit im Zusammenspiel mit dem Element Feuer und den damit einhergehenden (auch gruppendynamischen) Lernprozessen wie Konzentration, Achtsamkeit, Verantwortung, Grenzen, Regeln u.v.m.

Mit diesem Projekt trägt der Verein aktiv zur Stärkung der Anerkennung und Verbundenheit in der Gemeinde bei.

Ein Treffpunkt wird realisiert

Die Kinder des Oppacher Kinderrates setzen sich aus insgesamt zwölf Jungen und Mädchen im Alter von 8 bis 12 Jahren zusammen. Seit vielen Jahren bringen sie sich aktiv in die Gestaltung ihrer Gemeinde ein und werden dabei vom Deutschen Frauenring e.V. aktiv unterstützt.

Auch in 2022 beteiligten sich die Kinder und Jugendlichen mit einem gemeinsamen Projekt: ein verwildertes Grundstück neben dem Sportplatz wurde als Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Familien aufbereitet. Neben verschiedenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung wurden auch überdachte Sitzgelegenheiten und ein Schuppen zur Lagerung geschaffen. Die Wege zum und auf dem Gelände sollten so gestaltet werden, dass sie für alle einfach nutzbar sind. Gemeinsam mit Ortschaftsräten, ansässigen Vereinen und der Behindertenbeauftragten des Landkreises Görlitz haben sich die Jugendlichen über alle nötigen Absprachen und Arbeitseinsätze gemeinsam beraten, sodass der neue Treffpunkt im Juli feierlich eingeweiht werden konnte.

Mit dem Projekt haben die Mitglieder des Oppacher Kinderrates die Möglichkeit auf demokratischem Wege ihre eigenen Ideen und Wünsche zur Ausgestaltung eines Treffpunktes einzubringen.

Zirkuszelt als ein Ort für Begegnungen

Für vier Wochen machte der Zirkus Station in Olbersdorf! An einem zentralen Ort wurde ein Zirkuszelt aufgebaut, das allerdings auch ganz untypische Veranstaltungen anbot. Es gab natürlich auch eine offene Bühne für Zirkuspräsentationen, Puppentheater oder Tanzeinlagen, sowie Workshops mit Zirkuspädagogen.

Außerdem wurde das Zelt aber auch für Gemeinderatssitzungen, einen Tag der Vereine oder einen Elternball genutzt. Im Zeitraum sollten möglichst viele Menschen vor Ort aktiviert werden, sich an der Gestaltung des Programmes im Zirkuszelt mit einzubringen.

Insgesamt sollte das Projekt zeigen, wie ein zentraler Treffpunkt in einem Ort wirken kann, an dessen inhaltliche Ausgestaltung sich eine breite Öffentlichkeit beteiligt, ebenso wie die Ortschaftsräte und Vereine, um einen Ort des Austausches zu schaffen, der einerseits die Gemeinde belebt, und in dem außerdem die Entwicklung der Gemeinde beraten wird.

Unterstützt wurden sie dabei durch den Förderverein Freunde & Förderer der Grundschule Emil Ufer Olbersdorf e.V.

Pluralität vs Zusammenhalt

In Form von zwei Online-Workshops sollten pädagogische Fachkräfte und Akteure aus der Zivilgesellschaft zu den Themen Gender und Identitäten sensibilisiert werden. In verschiedenen Phasen von Wissens-Input, Reflexion, Transfer und Austausch entstehen so Wissen und Handlungskompetenzen, um ein tolerantes Miteinander in der pluralen Gesellschaft zu bestärken.

Im ersten Workshop zur Genderdebatte wurde die Konstruktion Geschlechtsidentitaten und Rollenbilder in den Blick genommen und Fragen zur Teilhabe und Gleichberechtigung gestellt. Inhalt war ebenso, sich in den auseinanderdriftenden Meinungsbildern zu diesem Thema zu Orientieren und eine souveräne Haltung einzunehmen. Durch viele spannende Beispiele (auch aus dem medialen Bereich) wird das Spektrum der Debatte ausgelotet. Im einem weiteren Online-Workshop geht es um die wesentlichen Aspekte der Identitätsdebatte, auch hinsichtlich verschiedener Diversity-Aspekte in der pluralen Gesellschaft. Neben der Vermittlung von Überblickwissen gehen die Teilnehmenden unter anderem auf folgende Fragen ein: Worum geht es in der Debatte um Identität und was bewegt die jeweiligen Vertreter:innen unterschiedlicher Lager in dieser Diskussion?

Beide Workshops fanden als Online-Format für Teilnehmende aus dem Landkreis Görlitz statt und wurden durch den academy specialized communication e.V. durchgeführt.

Park der Generationen

Gemeinsam mit engagierten Bürger:innen und der Stadtverwaltung Niesky, wollte der Förderverein des Gymnasiums den vorhandenen Park der Absolventen zu einem Park der Generationen gestalten.

Im ersten Schritt sollten in partizipativen Formaten mit den Kindern gemeinsam die verschiedenen Bereiche des Parks gestalterisch geplant werden. Das Anlegen von Wegen oder eines Wasser-Spielplatzes, sowie Sitzgelegenheiten standen dabei im Vordergrund. Die Gestaltung sollte dabei die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen von Familien mit Kindern, über Senioren bis zu Bewohner:innen des Behindertenwohnheims berücksichtigen.

Von den Jugendlichen erstellte Flyer wurden in den Schulen und Wohngebieten verteilt, um dadurch viele Kräfte für die Arbeitseinsätze direkt vor Ort zu finden, die das Ziel aktiv unterstützen. Hierbei sollte sich auch die breite Bürgerschaft beteiligen, damit ein Park der Generationen entstehen kann, in dem sich alle Nieskyer:innen gerne aufhalten und die Kinder gefahrlos spielen können. Vor allem sollten die Kinder und Jugendliche von Anfang an ein Miteinander (er)leben, in dem jedes Kind und jeder Jugendliche mit all seinen individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften gleichermaßen wertgeschätzt und gehört wird.

Schüler- und Bürgerbefragung mit Kümmel

In Niesky wurden Schüler:innen angeregt die Entwicklung der Stadt mitzugestalten. Dazu lud der Förderverein des Gymnasiums zu Dialogveranstaltungen ein, bei denen Schüler:innen und Einwohner:innen ihre Ideen einbringen konnten und ihre Kreativität ausschöpften. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Oberbürgermeisterin Frau Uhlemann wurden diese Ideen im Anschluss umgesetzt werden. Ungeachtet Herkunft, sozialer Zugehörigkeit und Alter sind alle Kinder herzlich eingeladen sich in der Gemeinschaft zu beteiligen.

Begleitet wurden die Veranstaltungen in Form eines Graphic Recording durch den Nieskyer Cartoonisten Kümmel, der bereits in der Vergangenheit mit seinen Zeichnungen politische Diskurse in der Stadt angefacht hat. Durch die bereits vorhandene GTA des Cartoonisten soll die Hemmschwelle zur Teilnahme abgebucht werden und die Ergebnisse des Dialogs plastisch und witzig festgehalten werden.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Aktivierung verlassener Orte, ganz konkret dem Bahnhof in Niesky. Hierzu wurden die Kinder und Jugendlichen ihre Ideen für ein mögliches Nutzungskonzept auf dem Weg zum Bürgerbahnhof einbringen und später auch selbst Nutzer:innen des Bahnhofsgebäudes werden. Die weiteren Akteure, die schon jetzt bei den Dialogveranstaltungen zusammengebracht wurden, und an der Entwicklung mitwirktn, belebten am Ende gemeinsam den Bahnhof als städtischen Anziehungspunkt. Vor allem sollten die Kinder und Jugendliche von Anfang an ein Miteinander (er)leben, in dem jedes Kind und jeder Jugendliche mit all seinen individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften gleichermaßen wertgeschätzt und gehört wird

DemokraTHEA - Tanztheater: Demokratie kann tanzen

Das Demokratie tanzen kann, sollte mit dem Projekt DemokraTHEA unter Beweis gestellt werden. Gemeinsam mit Kindern zwischen 5 und 10 Jahren aus dem Zittauer Gebirge bis Ebersbach-Neugersdorf entstand in vielen Proben ein gemeinsames Theaterstück, dass in den Sommerferien aufgeführt wurde. Hierbei wurden die Kinder durch den LiLo – Lernen und Leben Oberlausitz e.V. begleitet.

Dabei stehen die demokratischen Prozesse während der Proben im Vordergrund: die Teilnehmenden müssen gemeinsam verhandeln, welche Themen konkret behandelt werden oder wer eine bestimmte Rolle besetzt. Aufkommende Konflikte wurden demokratisch geklärt, so dass ein reflektierender Umgang innerhalb des sozialen Gefüges entstehen kann. Der Fokus lag dabei auf der Beachtung der individuellen Bedürfnisse und dem respektvollen Umgang miteinander. Auch im Sinne des Theaterspielens ergibt sich ein Mehrwert für die teilnehmenden Kinder: Sie lernten selbst erarbeitete Texte, Handlungen und Bewegungen vor einem Publikum vorzutragen und stärkten ihre kognitive Entwicklung durch unterschiedliche verbale und nonverbalen Ausdrucks- und Wahrnehmungsfähigkeiten.

Dadurch lernten sie auch ihre Gefühle, Gedanken mitzuteilen, die eine Grundlage für ein demokratisches und respektvolles Miteinander in unserer Gesellschaft bilden.

VR Senioren

Als Ergebnis der durchgeführten Jugendforen im südlichen Teil des Landkreises, haben die Jugendlichen in einer  Ideenkonferenz für den Antrag „VR-Senioren“ gestimmt. Hierbei wollten die Jugendlichen des Makerspaces von LÖBAULEBT e.V. mit ihren VR-Brillen auf Tour durch den Landkreis gehen, und durch den Besuch in Altenpflegeheimen, die neue Technik auch Senioren zugänglich machen.

In dem intergenerativen Projekt ging es um die aktive Verknüpfung von Vergangenheit und Zukunft: über den Zugang der virtuellen Realität mit Modellen von beispielsweise Umgebindehäusern oder älteren Bauwerken aus der Region, kamen Jugendliche und Senioren ins Gespräch über die Themen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dadurch gab es von Beginn an ein verbindendes Element. Ebenfalls fand ein Austausch statt, über die gefühlte „Technikabneigung“ von Senioren, der den Jugendlichen helfen soll, ansprechendere Formate für diese Zielgruppe zu entwickeln. Umgekehrt bekamen die Jugendlichen von der älteren Generation wissenswerte Einblicke in die Vergangenheit vor Ort und konnten davon ableiten, wie sich die Region und die Menschen hier entwickelt haben.

JoJuBus: Jonsdorfer Jugendbus

In Jonsdorf enstand ein ganz besonderer Jugendtreff: in Form eines ehemaligen Schulbusses. Aus diesem haben die Jugendlichen aus dem Ort einen Dorfjugendclub gestaltet. Gemeinsam mit Eltern, Handwerkern und der Gemeinde bauten die Jugendlichen in Eigenarbeit den Bus aus. Im ersten Schritt wurden die Meinungen der Jugendlichen zur Innengestaltung in demokratischen Prozessen abgefragt und zusammengebracht. Im Anschluss an diese Abstimmung wurden die entsprechenden Materialien bestellt und der Aufbau von Möbeln und Innenausbau fand gemeinsam mit erfahrenen Anleiter:innen statt.

Außerdem sollten nach den Baueinsätzen offene Kinoabende stattfinden, bei denen die gesamte Dorfgemeinschaft eingeladen war, um einerseits die Jugendlichen auch mit der älteren Generation in Kontakt zu bringen, aber auch um eine aktive Einbindung in das Dorfgeschehen zu sichern. Der Zittauer Gebirgssportverein als Träger der Maßnahme hat mit dem Projekt JoJuBus die Beteiligung junger Menschen gefördert und das gemeinschaftliche Zusammenleben vor Ort gestärkt.

Aufbau eines offenen Jugendtreffs

Als Ergebnis der durchgeführten Jugendforen und -ideenkonferenzen unserer Partnerschaft für Demokratie, entsteht in Krauschwitz ein Jugendtreff. Etwa 30 Jugendliche haben sich zusammengefunden und begannen mit dem Ausbau einer Garage zum Treffpunkt für die örtliche Jugend, der auch als gemeinsame Werkstatt genutzt werden soll.

Die Jugendlichen wurden dabei durch den Mobile Jugendarbeit & Soziokultur Weißwasser e.V. sowie durch die Gemeinde Krauschwitz aktiv unterstützt.

Ziel des Projektes war es jungen Menschen zu zeigen, wie Beteiligung am Gemeinwesen funktionieren kann und, dass sich Engagement vor Ort immer auszahlt. Außerdem wurden  demokratische Prozesse im Gruppensetting geübt. Zum Beispiel fanden verschiedene Aushandlungsprozesse untereinander, aber auch mit den umliegenden Anwohnern, statt. Hierbei lernten die Jugendlichen auch Konflikte auszutragen, Kompromisse zu finden und sich in die Lage ihres Gegenübers zu versetzen. Dadurch entstand ein Jugendtreff, der von allen Teilnehmenden mitgestaltet wurde und auch im Gemeinwesen akzeptiert ist, durch den engen Kontakt zu Anwohnern und Gemeindeverwaltung.

Jugendgalerie BeforeSunrise

Der Strukturwandel ist in vollem Gange, doch wie soll die neue Lausitz nach der Kohle sein, damit auch junge Menschen weiterhin ihre Perspektiven hier vor Ort sehen?

Genau diesen Fragen wurde im Projekt in vielgestaltigen Formaten für Jugendliche nachgegangen - auch im Austausch mit anderen Generationen. Die Galerie wurde dabei von den Jugendliche selbst gestaltet und geplant und auch mit Kunstwerken der Jugendlichen bestückt. Zum Auftakt gab es einen „Utopischen Abend“, der den Jugendlichen als Inspiration diente und bei den sie unter Anleitung von Experten:innen eigene Visionen für die Lausitz entwickelten und diese im Anschluss in einem Kunstwerk verarbeiten, was auch unter Einbeziehung der Möglichkeiten des Makerspace Geistesblitz (wie 3D-Druck) geschah.

Im Anschluss wurden Schulen angesprochen und eingeladen mit kostenfrei zur Verfügung gestelltem Material im Makerspace ihre eigenen Utopien umzusetzen. Die entstandenen Werke werden ab Mitte Juni in den Räumen von LÖBAULEBT e.V. ausgestellt und durch eine Vernissage eröffnet.

Ein Projekt von Jugendlichen für Jugendliche, um so die Anerkennung von und die Kommunikation mit jungen Menschen aktiv zu stärken.

Jugendtreff mit Sitzgelegenheit

Der Dorfpark in Nieder-Neundorf wurde von Jugendlichen rege zur Freizeitgestaltung genutzt. Allerdings standen bisher als Sitzgelegenheiten nur umgestürzte Bäume zur Verfügung. Daher haben die Jugendlichen im Ort nicht nur den Wunsch geäußert neue Sitzgelegenheiten aufzustellen, sondern auch Ideen gesammelt, wie diese aussehen könnten. Die etwa 10 Jugendlichen im Projekt haben in mehreren Arbeitseinsätzen die Bank selbst gebaut, sowie den Prozess fotografisch begleitet. Dadurch erfuhren sie, wie sie sich aktiv in die Gemeinde einbringen können um diese mitzugestalten. Als Abschluss erfolgte eine öffentliche Einweihungsfeier mit den Dorfbewohnern, bei welcher die Generationen zusammengebracht wurden.

Ziel war es, im Prozess der Mitgestaltung von Freizeitangeboten das demokratische Handeln aktiv zu fördern und die Beteiligung von Jugendlichen in der Gemeinde zu stärken. Unterstützt wurden sie dabei durch den Heimatverein Nieder-Neundorf e.V.

KlassikAktiv

Im Projekt KlassikAktiv der Zinzendorfschulen Herrnhut haben Jugendliche unter theaterpädagogischer Anleitung eine biographisches Stück über Anne Frank geschrieben, welches im Sommer aufgeführt wurde. Durch die Erweiterung des Schauspiels mit Musik gewannen die Teilnehmenden einen zusätzlichen emotionalen Zugang zur Biographie und setzten sich intensiv auch mit der Geschichte des jüdischen Volkes auseinander.

Im Kern des Projekt stand die Aussage, dass jedes menschliche Leben kostbar ist und jede/jeder persönlichen Einsatz gegen Unrecht und Gewaltherrschaft zeigen sollte. Neben vorbereitenden Übungen und gemeinsamen Proben, fand die Generalprobe im Herrnhuter Kirchensaal statt. Hier fand auch ein Konzert für Schülerinnen am Vormittag, sowie ein öffentliches Konzert am Abend zum Abschluss des Projektes statt.

Klanginstallation: Der gute Hirte

Gerade der Monat November, oft wahrgenommen als die dunkle Zeit im Jahr, ist für viele Menschen eine Zeit der Trauer und Ängste. Verstärkt durch die aktuellen politischen Geschehnisse und den vielfältigen Versuchen diese Gefühlswelt suchender Menschen für totalitäre und demokratiefeindliche Ziele zu nutzen.

Dagegen möchte die Kirchgemeinde „Am großen Stein“ in der Christuskirche mit der Klanginstallation „Der gute Hirte“ wirken. Im Rahmen der Installation in der Kirche in Leutersdorf gab es Gelegenheiten miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen über aktuelle Ängste und Probleme und damit einen Gegenentwurf zu Angst, Verzweiflung und Gewalt zu finden.

Mit diesem Kulturangebot wurden im Dialogformat demokratische Werte und Funktionsweisen wieder gestärkt.